Rückblick auf Mittwoch, 18. Oktober 2000:
Nach dem Frühstück fuhren wir trotz noch halbvollem Tank zunächst zur Tankstelle. Es gab Berichte über Benzinknappheit in Zimbabwe, so dass ich auf Nummer sicher gehen wollte, um im Notfall genügend Sprit im Tank zu haben, um die südafrikanische Grenze zu erreichen.
Nach knapp einer Stunde erreichten wir Hwange, wo wir kurz anhielten, um Cola und Fanta zu trinken. Dann ging es weiter auf der gut ausgebauten Straße Richtung Bulawayo, der zweitgrößten Stadt Zimbabwes. Entlang der Straße tauchten immer wieder Händler auf, die Holzschnitzereien und ähnliches feilboten. Ich habe auf der ganzen Strecke keinen einzigen Kunden bei einem solchen Händler gesehen, so dass ich mich frage, ob sich diese Geschäfte überhaupt rechnen. Vermutlich ist es aber die einzige potenzielle Einnahmequelle der Leute, so dass sie es zumindest versuchen.
Nachmittags kamen wir in Bulawayo an. Nachdem der Tank nur noch halb voll war, steuerte ich die erste Tankstelle an. Doch diese hatte kein Benzin und verwies uns an die Kollegen auf der anderen Straßenseite. Dort hatte sich, da es noch Benzin gab, eine Schlange wie zu „DDR“-Zeiten gebildet, so dass wir zunächst weiter fuhren, um unser Quartier für die Nacht zu suchen.
Knapp 20 Kilometer südlich von Bulawayo ging es links ab in eine Seitenstraße. Nach etwa 3 Kilometern endete der Teerbelag, so dass man auf einer Schotterpiste weiterfahren musste, die immer schlechter wurde.
Nach weiteren 6 Kilometern war dann die Lunka Lodge erreicht. Sie liegt landschaftlich sehr schön mitten in der Natur an einem See. Negativ fiel allerdings ein Waldbrand auf der anderen Seeseite auf. Anstelle von Zimmern gibt es für jeden Gast ein kleines Häuschen. Alles in allem nicht schlecht.
Erst bei genauer Betrachtung zeigte sich, dass dieses Quartier für uns nicht in Frage kam. Die Häuschen haben keine Tür und stehen immer offen. Lediglich einen Vorhang kann man herunterlassen, was ungebetene Gäste – seien es Menschen oder Tiere – aber sicher kaum von einem Besuch abhalten kann. Das war der Natur dann doch zu viel, so dass wir wieder abreisten. Wir hatten in der Stadt ein Holiday Inn-Hotel gesehen, das wir nun ansteuern wollten.
Kurz hinter der Stadtgrenze sahen wir zunächst eine Tankstelle, die offenbar Benzin hatte. Die Autoschlange war recht klein, ich reihte mich ein. Nach knapp 20 Minuten war der Tank wieder voll.
Dann fuhren wir weiter zum Holiday Inn, bezogen zwei Zimmer für jeweils 120 US-Dollar, machten uns frisch und gingen zu Spur, einem Steakhouse im amerikanischen Stil. Spur gibt es im südlichen Afrika in jeder größeren Stadt, wir kannten es bereits aus Windhoek. Nach einem ausgiebigen Abendessen ging der Tag zu Ende.