Nokia Lumia 1020: Die beste Smartphone-Kamera kritisch unter der Lupe

Das Nokia Lumia 1020 verfügt zweifellos über die zurzeit beste Smartphone-Kamera. Ich besitze das Gerät seit Januar und es hat mir seitdem auch schon einige gute Dienste geleistet. Uneingeschränkt zufrieden bin ich mit dem Windows Phone als Digicam-Ersatz dennoch nicht.

Standardmäßig werden Fotos nur mit einer Auflösung von 5 Megapixel aufgenommen. Das ist weniger als bei vielen Konkurrenzmodellen. Es besteht die Möglichkeit, zusätzlich Fotos mit 38 Megapixel aufzuzeichnen. Diese sind jedoch eher als Rohmaterial zum Weiterverarbeiten bestimmt.

Mobilfunk-Basisstation Biebergemünd-Bieber aus rund 1,5 km Entfernung mit der Kamera des Nokia Lumia 1020
Mobilfunk-Basisstation Biebergemünd-Bieber aus rund 1,5 km Entfernung mit der Kamera des Nokia Lumia 1020

Zoomt man beispielsweise ein weit entferntes Motiv heran, so zeigt die 5-Megapixel-Aufnahme den gezoomten Bildausschnitt, das 38-Megapixel-Foto zeigt dagegen das „Vollbild“ und man kann den Ausschnitt später selbst erstellen. Das ist einerseits vielleicht sogar ganz praktisch. Andererseits macht dies zusätzlich Arbeit und da streike ich bei im normalen Alltag geschossenen Aufnahmen.

In der Praxis zeigt sich, dass der Verzicht auf optischen Zoom nicht ideal ist. Normale Aufnahmen gelingen mit dem Nokia Lumia 1020 sehr gut. Hier sind aber auch andere Smartphone-Spitzemodelle ganz gut dabei. Ist man auf das Heranzoomen eines weit entfernten Motivs angewiesen, so ist eine herkömmliche Digitalkamera die bessere Wahl.

Vorteile hat das Nokia Lumia 1020 hingegen bei schlechten Lichtverhältnissen, so dass es wohl auf die jeweilige Situation ankommt, welche Kamera nun die beste Wahl ist. Das Nokia-Smartphone war in meinem kleinen Test in jedem Fall deutlich besser als das Apple iPhone 5s, das Blackberry Q10 und das Samsung Galaxy Note 3.

Die Panasonic Lumix DMC-FS10, eine Kompakt-Kamera der 150-Euro-Klasse, die 12 Megapixel und einen fünffachen optischen Zoom bietet, ist nicht nur handlicher und leichter, sondern zumindest nicht schlechter als die Kamera des Nokia Lumia 1020.

Als Fazit könnte man festhalten: Wer das Nokia-Smartphone als Hauptgerät nutzt und somit immer dabei hat, kann das Gerät für den normalen Privatgebrauch durchaus auch als Ersatz für eine echte Digitalkamera nutzen. Wer das Gerät aber speziell für die Fotografie zusätzlich mitnimmt, ist mit einer originären Digicam nach wie vor besser bedient.

Auf Teneriffa enttäuschte das Nokia Lumia 1020 auch als Navigationssystem, während die Here Drive+ Software bei mehreren USA-Reisen in der Vergangenheit gute Dienste geleistet hat.

Für mich bedeuten die gemachten Erfahrungen: Wenn ich das Lumia, das auch mein Vodafone-Handy ist, ohnehin dabei habe, werde ich das Gerät weiterhin auch zum Fotografieren nutzen. Ansonsten werde ich aber wieder die Panasonic-Kamera nutzen, die ich eigentlich schon zum alten Eisen legen wollte.

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