Heute ist in Barcelona der Mobile World Congress (MWC) 2014 zu Ende gegangen. Wie schon im vergangenen Jahr hatte ich die Möglichkeit, einen Tag lang die Messe zu besuchen, um für teltarif.de von den Neuheiten zu berichten, die auf der Leitmesse für die mobile Kommunikation präsentert wurden.
Mein persönliches Highlight war in diesem Jahr das LTE-Roaming, das o2 seinen Kunden in Barcelona anbot. Im Vorfeld bekam ich – wie auch andere Journalisten – zwar eine Test-SIM-Karte angeboten. Da war allerdings die Rede von einem auf dem Messegelände aufgebauten Testnetz.
De facto staunte ich schon nach der Landung nicht schlecht, als ich auch mit meiner ganz normalen o2-Vertragskarte und nicht nur mit besagter Test-SIM LTE zur Verfügung hatte. Die Netzabdeckung war sehr gut. Nur selten wechselte das Apple iPhone 5s ins UMTS- oder gar GSM-Netz.
Die Performance war sehr unterschiedlich. Zwischen lediglich 1 MBit/s und mehr als 50 MBit/s war so ziemlich alles dabei. In jedem Fall war das Netz der spanischen o2-Muttergesellschaft Telefónica sehr stabil und ideal für die Messe-Berichterstattung geeignet. Da habe ich schon deutlich schlechteres erlebt – gerade auch im Umfeld großer Veranstaltungen.
Hardwaremäßig war sicher das Samsung Galaxy S5 „das“ Highlight des MWC 2014. Mich persönlich spricht das Smartphone nicht sonderlich an. Ich sehe für mich keinen Mehrwert gegenüber dem Samsung Galaxy Note 3, mit dem ich nach wie vor sehr zufrieden bin.
Recht gut gefallen hat mir das Jolla Phone, während Firefox OS zwar mit großspurigen Pressemitteilungen auf sich aufmerksam gemacht hat, während Soft- und Hardware nach wie vor für ernsthaften Gebrauch nicht geeignet sind. Ich sehe in der Firmware-Version 1.3 keine sonderlich großen Verbesserungen. Das Betriebssystem steckt noch immer in den Kinderschuhen.
Wie eine Bombe schlug für mich die Blackberry-Pressekonferenz am Dienstagmorgen um 8 Uhr ein. Kein Mensch wusste von diesem Event, so dass ich daran nicht teilnehmen konnte. Blackberry-Pressesprecher Carsten Titt erklärte auf Anfrage, es seien nur wenige Plätze für deutsche Wirtschaftsjournalisten reserviert gewesen. Die Fachpresse war offenbar nicht erwünscht. Wie Blackberry so seine dank der verbesserten Android-Unterstützung nun wirklich guten Geräte verkaufen will, ist mir unklar.
In der Wirtschaftspresse gibt es nun Interviews und Berichte zur Strategie von Blackberry, während die Features der Smartphones kaum beachtet werden. Ich frage mich, wie die Kanadier so Kunden gewinnen wollen. Das Marketing hapert meiner Ansicht nach an allen Ecken und Enden und gerade in diesem Bereich müsste sich der Hersteller komplett neu aufstellen.
Das Blackberry Q20 scheint aber ein wirklich interessantes Gerät zu werden. Zulegen werde ich es mir aber wohl nicht, zumal mein Blackberry Q10 nach wie vor einen sehr guten Job macht und ich mit dem Gerät sehr zufrieden bin.
Das Sony Xperia Z2 war eine weitere Messe-Neuheit, wobei ich mich frage, ob es wirklich noch reell ist, dass ein Hersteller wie Sony nun schon im Halbjahres-Rhythmus neue Smartphone-Flaggschiffe veröffentlicht. Die vorgestellten Nokia-Androiden wären sogar recht interessant – zumal Dual-SIM – wenn sie etwas hochwertiger wären. Ein Einsteiger-Handy ist für meine Zwecke nicht so richtig geeignet.
Alles in allem bin ich mit der Messe aber auch Hardware-seitig sehr zufrieden. Es gab nämlich keinerlei Must-have-Geräte, so dass ich wohl in absehbarer Zeit nicht in neue Hardware investieren werde. Dadurch spare ich viel Geld und das ist natürlich auch sehr wertvoll.