Heute vor einem Jahr hat Thorsten Heins Blackberry 10 vorgestellt. Damals war die Euphorie groß. Mit der neuen Plattform wollte der kanadische Smartphone-Hersteller, der seit geraumer Zeit auf dem absteigenden Ast war, seine Kundenzahlen wieder steigern.
Der Euphorie folgte die Ernüchterung. Die neuen Smartphones wie das Blackberry Z10, z30, Q10 und Q5 liegen wie Blei in den Regalen der wenigen Händler, die die Geräte auf Lager haben. Oft bekommt man ein Blackberry schon gar nicht mehr so ohne weiteres und muss das Gerät bestellen und eine entsprechende Wartezeit einplanen.
Ich nutze Blackberry seit fast elf Jahren. Aktuell habe ich das Blackberry Q10 in Betrieb. Als Hauptgerät taugt das Smartphone aber auch nicht mehr. Viele auch von mir genutzte Apps gibt es nur für iPhone und Android, nicht aber für Blackberry.
War für mich früher eine Hardware-Tastatur unverzichtbar, so komme ich inzwischen auch mit dem virtuellen Keyboard auf dem Samsung Galaxy Note 3 sehr gut zurecht. Vielen anderen Nutzern wird es ähnlich gehen.
In dieser Woche hat Blackberry aber die neue Firmware 10.2.1 veröffentlicht, die ich auch schon auf meinem Q10 installiert habe. Diese bringt die Möglichkeit mit sich, Android-Apps ohne entsprechende Anpassung zu installieren.
Damit wächst die Zahl der für aktuelle Blackberry-Handys verfügbaren Apps natürlich deutlich an. Der Google Play Store lässt sich zwar nicht installieren, der Amazon App Shop dagegen schon. Zudem kann man sich Android-Apps natürlich auch auf anderen Wegen besorgen, um diese zu installieren.
Ich habe mich mit dem Thema Android-Apps auf dem Blackberry etwas intensiver befasst. Details dazu gibt es in den nächsten Tagen auf teltarif.de. Informationen dazu, wie die Android-Unterstützung realisiert wird, sind bereits online.
Auch wenn native Anwendungen für Blackberry 10 natürlich besser wären: Die „echten“ Android-Apps sind durchaus eine Chance, zumal diese – so mein erster Eindruck – deutlich besser laufen als die bislang verfügbaren Portierungen.
Allerdings nutzt das beste Ökosystem nichts, wenn es dafür keine Werbung gibt. Blackberry findet in der Öffentlichkeit überhaupt nicht statt, dabei hat man doch tolle Hardware mit guter Verarbeitung, einer hervorragenden Klangqualität und einem überdurchschnittlichen Mobilfunk-Empfang vorzuweisen.
Jetzt fehlt nur noch die Werbung dafür, dass man das beste aus der Blackberry-Welt und von Android, dem zurzeit größten Smartphone- und Tablet-Ökosystem, bekommt – idealerweise mit Beispielen für alle beliebten Apps, die verfügbar sind. Das kombiniert mit attraktiven Verkaufspreisen könnte die Kurve auch wieder nach oben gehen lassen.