Bundesliga-Übertragungsrechte: Der Smartphone-Nutzer ist der Verlierer

Gestern wurden von der Deutschen Fußball-Liga die Bundesliga-Übertragungsrechte für den Zeitraum von 2013 bis 2017 vergeben. Für die meisten Zuschauer ändert sich nicht viel, doch gerade für Smartphone-Besitzer sind die Änderungen, die ab der Saison 2013/14 in Kraft treten, ein deutlicher Nachteil.

Der Pay-TV-Sender Sky besitzt künftig auch die Übertragungsrechte für IPTV und mobiles Fernsehen. Das ist auf den ersten Blick kein Nachteil, denn so kann das mobile Sky-Go-Angebot in Zukunft neben WLAN auch über das Mobilfunknetz genutzt werden. Anders als bisher, als die Telekom die mobilen Rechte innehatte, müssen sich Fußballfans nicht mehr auf einen bestimmten Netzbetreiber festlegen. Zudem fallen für Sky Go – je nach gebuchtem Pay-TV-Paket – nicht einmal zusätzliche Kosten an.

Die Kehrseite der Medaille: Sky ist TV-Veranstalter und kein Mobilfunk-Netzbetreiber. Ohne entsprechende Kooperationen mit Netzbetreibern wäre das mobile Bundesliga-Empfang für die Fans künftig unbezahlbar. Grund: Die Telekom berechnete zwar 1,95 Euro pro Tag oder 4,95 Euro pro Monat für den mobilen Bundesliga-Empfang. In diesen Preisen waren aber auch schon die Kosten für die Datenübertragung über UMTS enthalten.

Sky kann ein solches Angebot nicht machen. Die Kunden müssten den Datenverkehr über ihren Mobilfunktarif abwickeln. Gerade bei der Video-Übertragung fallen jedoch große Datenmengen an. Selbst Tarife, die 5 GB monatliches Highspeed-Übertragungsvolumen besitzen, dürften schnell zu klein werden – dabei kosten diese Preismodelle je nach Netzbetreiber schon zwischen 15 und 30 Euro im Monat.

Die Telekom hofft auf Verhandlungen und auf eine Einigung mit Sky. Im Interesse der Fußballfans kann man nur hoffen, dass dies klappt. Würde Sky nämlich die mobile Bundesliga-Übertragung künftig alleine vermarkten, dann wäre dies im Prinzip das Aus für die Bundesliga auf dem Smartphone. Nicht ganz, denn zumindest im Hörfunk geht es weiter – dank des Fußballradios 90elf, das auf den meisten Smartphone-Plattformen auch mit eigenen Apps vertreten ist.

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